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Unter den Ländern Nordafrikas gilt Tunesien neben Ägypten als wichtigstes Reiseziel. Mit einer Vielzahl wertvoller Naturlandschaften, die teilweise sogar bedeutende Anbaugebiete für Bio-Produkte sind, bietet sich eine nachhaltige Reise in die afrikanische Mittelmeerregion also förmlich an. Damit diese auch garantiert gelingt, hier einige nützliche Reiseinformationen.

Verkehrsmittel in Tunesien

Nachhaltiger Transport klappt in Tunesien problemlos. Es gibt sowohl ein gut ausgebautes Eisenbahnnetz als auch viele alternative Transportmittel.

  • Eisenbahn: Das Eisenbahnnetz Tunesiens wird von der SNCFT betrieben und verbindet landesweit an die 200 Bahnhöfe. Eine nachhaltige Reise oder auch nachhaltiger Pauschalurlaub in Tunesiens Naturregionen und Kulturzentren gelingt somit kinderleicht.
  • Stadtbahn: In der tunesischen Hauptstadt Tunis verkehrt mit der Stadtbahn der TGM ein weiteres öffentliches Verkehrsmittel, das insbesondere für nachhaltige Städtetrips sehr zu empfehlen ist.
  • Fahrrad: Mit etwa 143 Fahrradrouten ist Tunesien für Radtouren wie geschaffen. Auf also schnell zum nächsten Fahrradverleih und nichts wie drauflos radeln!

Müllentsorgung und Recycling

Mit Souad Abderrahim bekleidet in Tunis seit 2018 erstmals eine Frau das Amt der Bürgermeisterin, für ein muslimisches Land außergewöhnlich. Der frische Wind erfasst auch die Recyclingkultur der Region. Abderrahim setzt sich für eine „Tiefenreinigung“ von Tunis ein. Infolgedessen sprießen Recycling-Initiativen aus dem Boden, die von namhaften Projekten wie „Clean it up! Müll in Nahost und Nordafrika“ der Heinrich-Böll-Stiftung tatkräftig unterstützt werden. Ein Hoffnungsschimmer für bessere Müllentsorgung in Tunesien, denn illegale Mülldeponien und Plastikmüll waren bisher große Probleme des Landes.

Vegetarische und vegane Speiseangebote in Tunesien

Die tunesische Nationalküche ist von vielen unterschiedlichen Kulturen beeinflusst, vor allem die Berber und Araber haben in der Landeskulinarik deutlich ihren gastronomischen Fußabdruck in dem nordafrikanischen Land hinterlassen. Ganz zur Freude von Vegetariern und Veganern im Übrigen, denn viele Nationalgerichte basieren auf Getreide- und Gemüsezutaten. Bestes Beispiel hierfür ist Couscous, ein tunesisches Gericht aus feinkörnigem Hartweizengrieß. Und auch Gerichte wie die tunesische Kichererbsenspezialität Lablabi, die Kräutersoße Harissa oder Falafel sind Aushängeschilder der pflanzlichen Ernährung in Tunesien. Ein paar schöne Veggie-Restaurants wie das Badra oder die Falafel Factory gibt es zudem in Tunis.

Bio-Lebensmittel

Tunesien ist nicht nur der zweitgrößte Exporteur von Bio-Produkten in Afrika, sondern auch die weltweit drittgrößte Produktionsstätte für Bio-Olivenöl. Ganze 400.000ha des Landes sind Nutzflächen für ökologische Bio-Landwirtschaft, wobei neben Oliven und Olivenöl vor allem Bio-Produkte wie Datteln, Zitrusfrüchte, Weintrauben, Kaffee sowie mediterrane und nordafrikanische Gemüse-, Getreide- und Kräuterpflanzen angebaut werden. Das Bio-Profil Tunesiens kann sich also sehen lassen und wird von Betrieben wie Bio Farm Trading, Karma Bio und Elixir Bio würdig vertreten. Wer einen Ausflug in wichtige Anbaugebiete wie Mornag macht, kann die Weinberge, Obst- und Olivenhaine sogar persönlich unter die Lupe nehmen.

Ökologische Probleme in Tunesien

Wasserverschmutzung ist ein immenses Problem in Tunesien. Jenseits der Touristenstrände leiten Fabriken und Chemieunternehmen ihre Abwässer ungeklärt ins Meer. Die Folge sind Artensterben und schlechte bis toxische Wasserqualität. Insbesondere die Phosphatindustrie von Gabès ist für einen der größten Umweltskandale im gesamten Mittelmeerraum verantwortlich. Radioaktiver Phosphatgips verseucht Wasser, Boden und Bewohner. Auch Luftverschmutzung aufgrund von Fabrikabgasen und zunehmendem Verkehr ist ein steigendes Problem, mit dem der Maghrebstaat kämpft. Dem Trinkwassermangel versucht man auf Djerba mit einer Meerwasserentsalzungsanlage Herr zu werden. Besonders im Süden des Landes schreitet die Wüste voran. Die Regierung bemüht sich, Maßnahmen gegen all diese Probleme zu ergreifen.

Naturschutzgebiete

Ökologisch denkende Natururlauber kommen in Tunesien voll auf ihre Kosten. Mit 17 Nationalparks gibt es genügend interessante Ausflugsziele, die den Schutz der tunesischen Naturidylle tatkräftig unterstützen. Besonders hervorzuheben sind:

  • Bou-Hedma-Nationalpark: Besonders schön ist dieser Nationalpark östlich von Gafsa in Zentral-Tunesien. Er stellt einen geografischen Ausläufer der Sahara dar und beherbergt neben einer wunderschönen Savannenlandschaft aus Wacholdersteppen und Akazien seltene Gazellen- und Antilopenarten.
  • Ichkeul-Nationalpark: Er beherbergt im Norden Tunesiens Weltnaturerbe-Landschaften der UNESCO. Inmitten mediterraner Grünlandschaften gelegen, ist das Parkareal eine wichtige Durchzugszone für Zugvögel aus aller Welt und bildet ein wichtiges Vogelschutzgebiet des Landes.

Strommix der Destination Tunesien

Obgleich fossile Brennstoffe wie Erdgas derzeit noch einen Großteil der tunesischen Energieerzeugung ausmachen, sind erneuerbare Energien deutlich auf dem Vormarsch. Jährlich werden ganze 505,28 Millionen kWh Strom durch Wasserkraft erzeugt. Andere erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie kommen gemeinsam sogar auf 2,53 Milliarden kWh. In Kombination mit seiner ökologisch motivierten Landwirtschaft und zahlreichen Naturschutzgebieten ist Tunesien also auf dem besten Weg, ein afrikanisches Vorzeigeland für Nachhaltigkeit zu werden.

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