Home » Blog » Was bedeutet klimaneutral, und was macht Atmosfair?

Ich habe ja vergangenen Monat bereits etwas über die Aspekte von Nachhaltigkeit beim Reisen geschrieben und erklärt, wieviel CO2 bei einem Flug produziert wird. Ich habe dargelegt, dass aus meiner Sicht das CO2 (bzw. das CO2-Äquivalent, welches auch andere Treibhausgase berücksichtigt) der mit Abstand wichtigste Faktor bei der Frage ist, ob eine Reise nachhaltig genannt werden kann. Heute möchte ich dazu das Thema Flugkompensation mit Atmosfair näher erläutern:

nachhaltige Klimakompensation und Flugkompensation mit Atmosfair
CO2-Speicher

CO2 reichert sich durch Flüge und die Verbrennung von anderen fossilen Brennstoffen (Kohle, Gas, Benzin…) immer weiter in der Atmosphäre an. Dort wirkt es isolierend und verhindert, dass die Erde überschüssige Wärme an das Weltall verliert (> „Treibhauseffekt“). Auf der anderen Seite wird es aber auch von Pflanzen konsumiert und dabei wieder aus der Atmosphäre gebunden.
Die 2003 gegründete Klimaschutzagentur Atmosfair setzt dabei darauf, den Verbrauch von fossilen Brennstoffen zu senken. Man produziert CO2 durch den Flug, die gleiche Menge Treibhausgas wird jedoch anderer Stelle durch Atmosfair wieder eingespart.

Der zum Teil kostengünstigere Ansatz, das CO2 einfach durch Baumpflanzungen zu binden, wird von Atmosfair nicht verfolgt. Begründung: Der Effekt setzt nur zeitverzögert ein und ist unzuverlässig (falls die Bäume nicht wie geplant wachsen). Außerdem kommt es in diesen Projekten mitunter zu Menschrechtsverletzungen. Wenn du die genaue Begründung wissen möchtest, dann findest du sie hier.


Mit einem Budget von ca. 10 Millionen Euro jährlich hat Atmosfair bereits erfolgreiche Projekte in den folgenden 5 Bereichen ermöglicht:

  1. Energieeffizienz

    Atmosfair fördert Technologien, welche auf der die Energieeffizienz von Verbrauchern stark verbessern.  Das findet insbesondere in Ländern der dritten Welt statt, wo zum Beispiel Koch- und Wasserförderanlagen energiereffizienter gemacht werden. Dadurch erzielen sie sowohl eine Klima- als auch eine Sozialwirkung.

  2. Windkraft

    Dank Flugkompensation hat Atmosfair bereits Windenergieanlagen in Nicaragua und Südafrika gebaut.

  3. Wasserkraft

    Nachhaltige Energie aus Kleinwasserkraftwerken von Atmosfair wird bereits Honduras und Sri Lanka produziert.

  4. Biogas & Biomasse

    In Biogasanlagen werden Erntereste und Tierkot in Gas verwandelt, welches dann zum Heizen, Kochen und zur Stromerzeugung genutzt wird. Atmosfair hat bereits zahlreiche solche Anlagen gebaut, zum Beispiel in Indien oder Kenia.
    Außerdem läuft in Tansania ein Projekt für eine Kompostieranlage, um die lokalen Bauern unabhängiger von synthetischem Dünger zu machen.

  5. Solarenergie

    Atmosfair hat Solaranlagen in zahlreichen Entwicklungsländern installiert. Die meisten dienen der Stromerzeugung, zum Teil aber auch der Wasseraufbereitung oder Solarthermie für Großküchen.

Ist damit alles gut?

Nein. Natürlich verbessert sich die CO2 Bilanz durch Projekte, die es ohne Atmosfair nicht geben würde. Wir können aber nicht dauerhaft an anderer Stelle einsparen, was wir leichtfertig an CO2 produzieren. Klimakompensation ist im Moment das Mittel der Wahl, aber wir brauchen dringend besser Transportmöglichkeiten. Bis dahin liegt der Königsweg in der Vermeidung von unnötigen Flügen und in der konsequenten Klimakompensation.

Gibt es Alternativen zu Atmosfair?

Ja, aber bei Flügen und Reisen ist Atmosfair die erfolgreichste und effektivste Klimaschutzagentur. Das bestätigt auch die Stiftung Warentest. Unter den Alternativen sticht Climatefair hervor. Diese Organisation vertritt ein sehr ambitioniertes Kompensationsmodell (was natürlich seinen Preis hat). Climatefair ist relativ jung (deswegen auch noch nicht im verlinkten Test) und es bleibt abzuwarten, wieviel Impact sie tatsächlich liefern werden.


Christoph

Gründer von GutBürger.Reisen

4 Comments

Hendrik · 26. November 2019 at 17:06

Das ist immer noch Ablasshandel und dass sich jetzt jede Branche das Keyword „Klimaneutraul“ auf die Stirn klebt ist ekelhaft.

    Christoph · 26. November 2019 at 18:49

    Hallo Hendrik,

    der Vergleich mit Ablasshandel ist unpassend. Bei Ablasshandel bezahlt man Leute, damit sie einem ein reines Gewissen machen. Hier wird mit dem Geld tatsächlich etwas bewirkt, und die Situation ist gesamtheitlich betrachtet genau so, wie wenn die Reise nie stattgefunden hätte. Wie bereits im Beitrag selbst erläutert, funktioniert das natürlich nicht ewig so. Die Frage ist jedoch, welche bessere Option es derzeit gibt. Immerhin sind wir beide nicht in der Position, Flugreisen grundsätzlich einzuschränken…

    Viele Grüße

    Christoph

Was unterscheidet GutBürger.Reisen von Ab-in-den-Urlaub.de? · 21. März 2019 at 16:42

[…] zu auszugleichen: Was durch die Reisen meiner Kunden an CO2 verursacht wird, wird durch Atmosfair ausgeglichen. Mit wachsendem Vermittlungsgeschäft werde ich außerdem bessere Provisionen erhalten, […]

Auf Reisen nachhaltig zahlen • GutBürger.Reisen · 15. Juni 2022 at 14:09

[…] Da zahlt man doch gerne! (Warum ich Atmosfair nutze, statt Aufforstungsprojekte, habe ich in diesem Blog Beitrag […]

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