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Wenn es um Mittelmeerurlaub geht, ist Rhodos gemeinsam mit Kreta das beliebteste Ausflugsziel unter den griechischen Inseln. Sowohl an Kultur als auch einmaligen mediterranen Naturlandschaften hat die Insel einiges zu bieten. Dabei setzen immer mehr Urlauber auf eine nachhaltige Reise nach Rhodos. Hier ein paar Tipps.

Verkehrsmittel auf Rhodos

Wer auf Rhodos nachhaltig unterwegs sein möchte, sollte sich von der hiesigen Unsitte zahlreicher Touristen trennen, jeden Meter mit dem Inseltaxi zu fahren. Immerhin gibt es durchaus umweltfreundliche Alternativen, darunter:

  • Bus: Der öffentliche Transport von Rhodos wird maßgeblich durch Busse der RODA Busgesellschaft abgedeckt. Diese verkehren einerseits im Zentrum von Rhodos-Stadt, andererseits zwischen den wichtigsten Inselorten entlang der touristischen Westküste.
  • Fahrrad: Die gleichnamige Hauptstadt von Rhodos liegt an der nördlichsten Spitze der Insel und bietet einen idealen Ausgangspunkt für weitere Erschließungen des Eilands per Fahrradtour. Eine Fülle an Fahrradläden mit mietbaren Drahteseln lädt hierzu auch förmlich ein.

Müllentsorgung und Recycling

Wilde Müllkippen sind auf Rhodos ein echtes Problem, nicht zuletzt durch unachtsame Touristen verursacht. Es fehlt an Bewusstsein für die Umweltprobleme im Reiseland. Glaubt man Berichten in Urlaubsforen, geht hat das ökologisch vorbildliche Verhalten vieler Rhodos-Reisender ebenfalls Urlaub. Auch gibt es auf der Insel kaum Recycling-Unternehmen, sodass einige wenige umweltbewusste Hotels wie das Grecotel oder das Knights Boutique Hotel bisher die einzigen Institutionen mit gewissenhaften Müllentsorgungs- und Recyclingbestrebungen sind. Der Tourismussektor kann in Rhodos also Vorbild sein, wenn er denn will.

Vegetarische und vegane Speiseangebote auf Rhodos

Als griechische Insel der Ägais, also im nordöstlichen Mittelmeer, bestimmen neben Grillfleisch und Ziegenkäse natürlich vor allem Meeresfrüchte die Inselkulinarik. Für Pescetarier mag das noch in Ordnung sein, doch straight-edge Vegetarier und Veganer müssen auf pflanzlichen Alternativen der Inselküche zurückgreifen. Dabei bieten vor allem griechische Vorspeisen wie Mezes reichlich Auswahl. Es handelt sich hierbei um verschiedene Gerichte, von denen einige zwar aus Meeresfrüchten und Fleisch bestehen, andere aber auch typische mediterrane Antipasti-Gerichte mit Oliven, Tomaten oder Paprika sind. Hinzu kommt einige Veggie-Restaurants wie etwa das To Marouli oder das RuBisCo.

Bio-Lebensmittel

In Sachen Permakultur und Selbstversorgung sind auf Rhodos interessanterweise ein paar deutsche Auswanderer absolute Vorreiter. Die Naturfarm Rhodos von Rainer Fischer, einem ehemaligen deutschen Ferienhaus- und Bootsvermieter, liegt inmitten des Biotop-Reservats an der Nordostküste der Insel und hat sich auf den Anbau pflanzlicher Lebensmittel aus der Region spezialisiert. Ein Aufenthalt in den Ferienhäusern beim Farmgelände ist möglich und bildet die ideale Unterkunft für eine nachhaltige Reise nach Rhodos. Ergänzend bieten Läden wie der BIO Shop in Rhodos gute Anlaufstellen zur Bio-Verpflegung mit Reiseproviant für Ausflüge auf der Insel.

Ökologische Probleme auf Rhodos

Bedenkt man, dass auf Rhodos jährlich das Eco-Film-Festival stattfindet, eines der wichtigsten Öko-Festivals Europas, gibt es auf der Insel vergleichsweise viele Umweltprobleme. Erneuerbare Energien werden kaum genutzt, und das, obwohl die Insel als Sitz des griechischen Sonnengottes Helios gilt und insbesondere von Solarkraft deutlich profitieren könnte. Auch gibt es nur eine einzige Kläranlage, und die Recycling-Mentalität ist nicht besonders ausgeprägt. Es bleibt abzuwarten, ob die von der Europäischen Union finanzierten Maßnahmen zur Stärkung des Wind- und Solarenergie-Sektors von Rhodos künftig positiv auf diese Entwicklungen einwirken können oder nicht.

Naturschutzgebiete

Zur natürlichen Schönheit der Insel tragen Gebiete wie die Berge von Psalidi bei. Dem starken Touristenandrang trotzen ausgewiesene Naturschutzgebiete:

  • Biotip Reservat: Das Biotip Reservat von Rhodos stellt einen wichtigen Schritt zu mehr Umweltbewusstsein auf der Insel dar. Massentourismus, wie für den Pauschalurlaub üblich, ist hier nicht erlaubt, sodass die Region von touristischen Umweltsünden relativ unberührt ist.
  • Schmetterlingstal : Auch Naturparks wie das Schmetterlingstal tragen zum Erhalt der natürlichen Schönheit von Rhodos bei und sollten bei keiner nachhaltigen Reise auf die griechische Insel fehlen.
  • Naturreservat von Katafigio Agrias Zois Xortis:  Das Naturreservat bereichert jeden ökologisch motivierten Natururlaub auf Rhodos mit wunderbaren Naturimpressionen.

Strommix der Destination Rhodos

Leider machen erneuerbare Energien auf Rhodos kaum mehr als 4 oder 5% des inseleigenen Stromangebots aus. Der Großteil an Strom wird im rhodischen Inselkraftwerk nach wie vor aus Öl gewonnen. Allerdings gibt es Bestrebungen zur Förderung von Photovoltaikanlagen, die schon jetzt in vielen Hotels und auch neueren Privathäusern zur Stromversorgung und Warmwasseraufbereitung genutzt werden. Moderne Denkweisen zur umweltfreundlichen Stromerzeugung haben damit also auch auf Rhodos Potenzial.