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Südtirol begeistert Jahr für Jahr unzählige Urlauber mit seinen wilden Gebirgslandschaften und seinem schon leicht mediterranen Flair. Wer sich für solch ein Urlaubsziel entscheidet, zählt häufig zu jenen Menschen, denen unsere Umwelt besonders am Herzen liegt. Zu den wichtigsten ökologischen Aspekten im Zusammenhang mit einem Urlaub in Südtirol gibt der folgende Artikel wertvolle Hinweise.

Verkehrsmittel in Südtirol

Um auf klimaschonende Weise nach Südtirol zu reisen, bieten sich im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: Einerseits lässt sich diese Gegend aus dem deutschsprachigen Raum rasch und problemlos mit der Bahn erreichen, wobei die Route so gut wie immer über den Brennerpass führt. Andererseits steuern auch zahlreiche Reisebusse diese norditalienische Provinz an.

Auch innerhalb Südtirols sind die Bahnverbindungen entlang der großen Haupttäler gut, sodass sich größere Strecken schnell überbrücken lassen. Dabei wird dem Urlauber bald die typische Lackierung vieler Züge auffallen, die in dem farbenfrohen Gebirgslogo der Provinz gehalten ist.

Wer hingegen die Nebentäler erkunden möchte, dem bleiben vor allem Busse als Verkehrsmittel. Dabei ist zu bedenken, dass abgelegene Dörfer nur sporadisch angefahren werden und sich die Fahrpläne meist nach den Bedürfnissen der Schüler richten. Hier gilt es also vorauszuplanen, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben.

Südtirol hat auch ein verzweigtes Netz an Radwegen zu bieten, sodass man die Gegend auch ganz unabhängig mit dem Fahrrad oder E-Bike erleben kann. Dazu ist aufgrund der gebirgigen Landschaft allerdings stellenweise eine gute Kondition erforderlich.

Müllentsorgung und Recycling

In Italien herrscht vielerorts ein gravierendes Müllproblem. Südtirol jedoch hat sich davon losgesagt und gestaltet die Müllentsorgung autark und ist dabei so erfolgreich, dass die Abfallwirtschaft hinsichtlich der Ökobilanz über die Grenzen Italiens hinaus als vorbildlich gelten kann. Die Umsetzung der Mülltrennung und das Recycling funktionieren immer besser. Was nicht recycelt werden kann, wird zu einem großen Teil verbrannt, wobei besonderes Augenmerk auf die Rauchgasreinigung gelegt wird. Die entstehende thermische Energie dient dann der Fernheizung. Der übrige Müll wird auf kontrollierten Deponien gelagert.

Vegetarische und vegane Speiseangebote in Südtirol

Da die Südtiroler Küche einerseits von der österreichischen und andererseits von der italienischen beeinflusst wird, findet sich auch unter den traditionellen Speisen manch pflanzliche Leckerei. Aber auch unabhängig davon wird man in vielen Restaurants vegetarische und vegane Speiseangebote finden. Dies gilt ganz besonders für die größeren Städte. Empfehlenswert sind etwa das Restaurant „Nadamas“ in Bozen oder die „Pizzeria Bistro Mediterraneo“ in Meran.

Bio-Lebensmittel in Südtirol

Wer ungern auf Bio-Nahrung verzichten möchte, wird in Südtirol keine Schwierigkeiten bekommen. Nicht nur in den größeren Supermärkten gibt es meist eine reichhaltige Auswahl an Bio-Produkten, sondern in vielen Dörfern finden sich auch Hofläden mit hochwertigen Bio-Lebensmitteln. Hinzu kommen Biomärkte und Bioläden, wie etwa „Naturalia“ in Bozen. Auch das „Humus Bistro“ in der Provinzhauptstadt kann mit einem attraktiven Bio-Konzept aufwarten.

Ökologische Probleme in Südtirol

Südtirol lebt zu einem beträchtlichen Teil vom Tourismus, was sich nicht selten als ökologisch problematisch erweist. Immer neue Liftanlagen, Skipisten, Hotelkomplexe und andere Bauwerke zerstören oder zerschneiden Lebensräume und begünstigen Störungen der empfindlichen Lebensgemeinschaften im Hochgebirge.

Auch die großflächigen Obstkulturen werden von vielen kritisch beurteilt, da mit ihnen ein enorm hoher Pestizideinsatz einhergeht. Die Gemeinde Mals im Vinschgau – mitten im größten Obstanbaugebiet der EU gelegen – hat hier vor wenigen Jahren jedoch bereits ein Zeichen gesetzt und sich zur ersten pestizidfreien Gemeinde Europas erklärt.

Naturschutz in Südtirol

Dem Naturschutz wird in Südtirol jedoch allgemein eine hohe Bedeutung zugeschrieben, was sich auch an der Zahl der Schutzgebiete zeigt. Das bedeutendste von ihnen ist der Nationalpark Stilfser Joch, der zu den größten Naturschutzgebieten Europas zählt. Hinzu kommen sieben Naturparks, wie etwa der Naturpark Rieserferner-Ahrn, der Naturpark Drei Zinnen oder der Naturpark Schlern-Rosengarten. Sie alle stehen für den Schutz der außergewöhnlichen Gebirgswelt Südtirols mit zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten und bewahren zudem Naturdenkmäler wie die weltbekannten Drei Zinnen.

Strommix in Südtirol

In Italien werden nahezu 70 % des Stroms aus fossilen Energieträgern gewonnen, während auf Rest auf erneuerbare Energien entfällt. In Südtirol selbst schaut die Situation allerdings wesentlich besser aus, da aufgrund der topografischen Gegebenheiten besonders die Wasserkraft in großem Umfang genutzt werden kann. Mehr als 90 % des Stroms, der in Südtirol produziert wird, stammt daher aus Wasserkraftwerken. Auch andere erneuerbare Energien – besonders Fotovoltaik – werden in Südtirol genutzt, sodass die Provinz als Vorbild im nationalen und internationalen Vergleich gelten kann.